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[QUOTE]Ich fange heute mal so an: Ich hasse WLAN. Wieso? Es ist langsam, unsicher, unpraktisch. Wenn man die Tür schließt oder nebenan der Aufzug vorbei fährt ist die Netzwerkverbindung weg. WLAN kommt nicht mal annähernd an die Geschwindigkeit eines kabelgebundenen Netzes heran und der Durchschnittsuser ist außerdem mit der Konfiguration hoffnungslos überfordert.

Nun also die Frage: Wer braucht eigentlich WLAN? Um das zu klären schaun wir und den folgenden Vergleich an:

Wozu ist ein durchschnittlicher Mensch ohne IT-Erfahrung befähigt?

Er kann nicht:

* Ein Netzwerk konfigurieren.
* IP-Adressvergabe konfigurieren.
* Verschlüsselungen einschalten.
* Einen MAC-Filter bedienen.

Er kann:

* Ein Kabel in eine Buchse stecken.
* Ein Kabel in eine andere Buchse stecken.
* Allein aufs Klo gehen.
* Allein essen.

Ich gebe zu, die letzten beiden Punkte sind Behauptungen, die ich aufstelle obwohl ich selbst manchmal daran zweifle. Nichtsdestoweniger kann kein Mensch ohne Nahrung oder Klo überleben und mich nerven. Also eine einfache Schlussfolgerung.

Wozu also braucht ein Durchschnittsuser WLAN? Ganz einfach: Er braucht es nicht. Er glaubt, dass er es braucht, weil es ihm von der Werbung suggeriert wird. Tausende von glücklichen beruflich erfolgreichen Model-Hausfrauen-Müttern, die im Werbespot kabellos in beeindruckenden Animationen durchs Internet fliegen oder auf dem eben bestiegenen Mount Everest die Börsenkurse checken, können sich ja nicht irren. Außerdem ist ja allgemein bekannt, dass in der Werbung (auch im Bezug auf Verfügbarkeit von Funknetzen) nur die reine Wahrheit gesprochen wird.

Nun wird oft mit dem praktischen Nutzen argumentiert. Man kann quasi überall im Haus online sein und muss keine Kabel mehr legen. Lassen Sie es mich so formulieren: Wer an einem anderen Ort als an seinem Schreibtisch oder vielleicht noch dem Sofa unbedingt Internetanschluss braucht, hat einen echten Dachschaden. Ich habe nicht das Bedürfnis, beim Kochen nebenbei den Kotostand zu checken oder mir beim Scheissen Musik runter zu laden (obwohl ich mir vorstellen kann, dass Kacken zu Modern Talking echt super funktioniert…). Abgesehen davon bin ich beim Abseilen gern allein. Das geht allerdings nicht, wenn die Tür offen bleiben muss um die Verbindung nicht zu verlieren.

Noch sehr viel Sinnloser ist WLAN im Beruf. Man nehme einen Konferenzraum in dem man seinen Kunden gern einen Netzwerkschluss anbieten möchte, damit diese zum Beispiel Emails abrufen können. Wenn wir die Wahl haben zwischen:

* Kabel rein und es funktioniert.

oder

* WLAN einschalten
* IT-***** anrufen weil man den WPA-Schlüssel schon wieder vergessen hat
* versuchen zu verbinden
* merken, dass es nicht geht
* wieder IT-***** anrufen und fragen warum
* nach der MAC-Adresse für den Filter gefragt werden
* keine Ahnung haben, was eine MAC-Adresse ist
* es sich erklären lassen müssen
* sich erklären lassen, wie man sie heraus findet
* dem IT-***** die MAC-Adresse vom Kabelnetzadapter geben
* wieder anrufen
* diesmal die richtige MAC durchgeben
* sich verbinden
* sich beschweren, dass alles scheisse ist und bei Firma XYZ alles viel besser und leichter ging

… nehmen wir natürlich letzteres weil es so hip und trendy ist. Firma XYZ ist übrigends mittlerweile nicht mehr vorhanden weil Hacker über ein offenes WLAN eingebrochen waren und die Hardware der Firma zum Kinderporno-Server und Spamrelay umfunktioniert hatten. Aber das ist in diesem Moment nicht so wichtig.

Wichtig ist nur, dass WIR WLAN brauchen weil Firma XYZ das auch hat und weil es nie schaden kann, auf dem Mount Everest online zu sein. Immerhin wollen wir doch alle so sein, wie die glückliche beruflich erfolgreiche Model-Hausfrau-Mutter. Denn das ist einfach so absolut cool. [/QUOTE]



Gepostet am 22.02.2010 um 15:45 von:
Benutzer: S2k
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